Hinterglasmalerei
Technisch gesehen wird die Hinterglaskunst nur allzu häufig mit der Glasmalerei verwechselt. Die strahlende Wirkung eines Hinterglasbildes täuscht auch oft über die Kompliziertheit der Herstellung hinweg. Die Malfarben werden rückseitig auf eine Glastafel aufgetragen, das Werk nach Fertigstellung umgedreht und gerahmt. Die Verzierung erfolgt also immer im umgekehrten Malprozess: die oberste, durch das Glas sichtbare Schicht wird zuerst aufgebracht, der Bildhintergrund zuletzt. Das Ergebnis auf der Vorderseite ist somit spiegelverkehrt zu dem auf der Rückseite.
Die Hinterglasmalerei umfasst vielfältige Techniken
(z.B. Hinterglasbemalung, Farbradierung, Gold- und Silberradierung, Eglomisé, Amelierung). Neben Glas können als Bildträger auch Bergkristall, Glimmer, Plexiglas oder ein anderes Medium dienen, sofern das Material durchsichtig ist und bei auffallendem Licht betrachtet wird. Hinterglasmalerei lässt sich nicht nur als gerahmtes Wandbild antreffen, sondern auch als bauliche Verzierung, Tischplatte, Schale, Prunkhumpen, Pokal und als Einlagen in Kabinettschränken, Deckelkästchen, Schatullen, Prunkspiegeln, Spielbrettern, Reliquiaren, Anhängern oder Ringen.